„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer.
Und Finsternis lag auf der Tiefe. Und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“Genesis 1
Immersive Kunst möchte den Betrachter einbinden in das Kunstwerk, ein sich mit allen Sinnen Einlassen auf eine ganz andere Welt ermöglichen. Es wird versucht, die Trennung zwischen Betrachter und Kunstwerk aufzuheben und das Publikum direkt anzusprechen. Der Mensch steht nicht länger einem Bild oder einer Statue frontal gegenüber oder sieht sich auf einer Leinwand einen Film an – sondern das Kunstwerk umgibt den Betrachter und kann so auch dreidimensional erlebt werden.
Durch ein 3D-Mapping-Projektionssystem können Inhalte wie Grafiken, Animationen, Bilder oder Videos millimetergenau auf dreidimensionale Objekte projiziert werden, so dass eine einzigartige Atmosphäre entsteht. Die 25-minütige Installation umhüllt den Betrachter mit Musik und animierten Bildern und setzt dabei auch immer wieder die besondere Architektur der Kirche in Szene.
Genesis 1 in Erlangen 2023. Foto: Die Kulturoptimisten
Am Anfang war kein Licht und kein Ton. Vor der Schöpfung steht ein Phänomen, eine Idee, eine Kraft, ein Impuls. Die Religion nennt es den Geist des Göttlichen, die Kunst nennt es die Kreativität. Das Projekt GENESIS entspringt aus dieser uralten Verbindung von Spiritualität und Kunst. Die Künstlergruppe Projektil aus Zürich zeigt ihre eigene kreative Antwort auf die Schöpfungsgeschichte. Sie verschmelzen Kunst, Technik und Spiritualität zu einer einzigartigen Erfahrung. Die Besucherinnen und Besucher erleben die überwältigende Kraft des Mythos von der Entstehung der Welt.
Acht Hochleistungsprojektoren verkleiden Strukturen, Wölbungen und Flächen im Innenraum der Kirche. Der Kirchenraum wird nicht mit Pinsel und Farbe, sondern mit Render-Technik und Präzisions-Lasern ausgemalt.
Genesis 1 in Zürich 2019. Foto: Jean-Christophe Dupasquier
Genesis ist griechisch und bedeutet „Entstehung“, „Ursprung“, „Geburt“. Die biblische Schöpfungsgeschichte erzählt, wie Gott in sieben Tagen die Welt erschuf. Unsere Genesis beschäftigt sich mit den ersten vier Tagen:
Tag 1: Gott erschafft das Licht und trennt es von der Dunkelheit: Tag und Nacht entstehen.
Tag 2: Gott teilt die bereits vorhandenen Wasser und schafft ein Gewölbe zwischen ihnen – den Himmel.
Tag 3: Gott teilt die Wasser auf der Erde vom trockenen Grund und formt daraus Land und Meere. Das Land fängt an, junges Grün hervorzubringen: samentragende Pflanzen und Bäume.
Tag 4: Gott bringt Lichter am Gewölbe des Himmels an: die Sonne, den Mond und die Sterne. Sonne und Mond erhellen die Erde und zusammen dienen sie dazu, Tage, Jahre und Jahreszeiten zu markieren.
Genesis 1 in Regensburg 2022. Foto: U. Moosburger/altrofoto.de
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Genesis 1 in Bern 2023. Foto: Jean-Christophe Dupasquier